Cross Europameisterschaften 2019

Top 10 Rangierung an den Cross Europameisterschaften – ein weiterer Meilenstein in meiner Karriere. Wie ich mich nach den zwei Wettkämpfen in der Schweiz auf das Saisonhighlight, die Cross EM, vorbereitet habe und dazwischen noch am Warandeloop Cross in Tilburg abgeschnitten habe.


Nach meinem einwöchigen Ausflug in die Schweiz ging es zurück nach Manchester, wo ich gemeinsam mit meinem Team die finale Vorbereitung für die Cross Europameisterschaften startete.

 

Für eine potentielle Selektion für die Cross Europameisterschaften galt es, noch einen zweiten Selektionslauf zu bestreiten. In Absprache mit Swiss Athletics habe ich mich für den Warandeloop Cross in Tilburg entschieden. Nach einer relativ intensiven Trainingswoche hatte ich noch nicht die besten Beine. Nichtsdestotrotz konnte ich den Lauf auf dem 5. Rang beenden. Danach ging es direkt zurück ins Training.

 

Während zwei Wochen konnte ich nochmals gut trainieren und mir den sogenannten «Feinschliff» holen. Mit der offiziellen Selektion von Swiss Athletics standen meinen 5. Cross Europameisterschaften nichts mehr im Weg. Von Manchester reiste ich direkt in die wunderschöne Stadt Lissabon. Bei den milden Temperaturen in Lissabon konnten auch die Winterkleider im Koffer verstaut bleiben.

 

Die Strecke, die nur wenige Kilometer vom Stadtkern entfernt in einem Stadtpark lag, hatte es in sich. Auf lange und teilweise steile Aufstiege folgten kurze und ebenfalls steile Abstiege. Diese Strecke versprach ein spannendes Rennen. Da die meisten Athleten und Athletinnen noch nie auf solch einer selektiven Strecke gelaufen sind, war die Nervosität und Ungewissheit vor dem Wettkampf sichtlich spürbar.

 

Für mich persönlich war dies ebenfalls eine neue Erfahrung. Jedoch wusste ich, dass mit einem «verhaltenen» Start noch viele Plätze gut gemacht werden können auf der zweiten Streckenhälfte. Diese Taktik legte ich mir zurecht und konnte sie anschliessend im Rennen 1 zu 1 umsetzen. Nach einem guten Start suchte und fand ich meinen eigenen Rhythmus. In der Nähe von Filip Ingebrigtsen laufend wusste ich, dass ich einen guten Rücken gefunden habe. Gemeinsam mit Filip und noch weiteren Athleten konnten wir so bereits auf der ersten Streckenhälfte einige Athleten einsammeln. Auf der zweiten Streckenhälfte konnte ich mich von Filip und der Gruppe lösen und lief mit dem Spanier Toni Abadia um die Top 10 Rangierung. Auf der letzten Runde versuchte ich bei der zweitletzten Steigung mein Glück, da das letzte Teilstück nur noch abwärts ging. Mit dieser letzten Tempoverschärfung gelang es mir, mich von Toni bis zum höchsten Punkt der Strecke entscheidend zu distanzieren. Bis ins Ziel konnte ich ihn auf Distanz halten und lief noch nahe an die Ränge 8 und 9.

 

Überglücklich im Ziel angekommen wusste ich zuerst nicht, ob es tatsächlich für die Top 10 Rangierung gereicht hat. Nachdem ich mich durch die Mediazone und Ankleidung gearbeitet habe, wurde mir die Top 10 Rangierung von meiner Freundin und meinem Betreuer, Gian Marco Meier, bestätigt. Für mich war dieser Moment einfach wunderschön, da ich diesen mit diesen zwei wichtigen Personen geniessen durfte.

 

Hoch motiviert geht es Ende Dezember für einen Monat nach Albuquerque (USA) für ein Höhentrainingslager. Dabei steht die anstehende Hallensaison 2020 im Fokus.