Hallen-Saison 2020

Zum ersten Mal in meiner Karriere habe ich mich für eine Hallen-Saison entschieden. Nach den ersten beiden Rennen resultierten zum einen ein 3. Rang und zum anderen eine Zeit von 7:45.67min auf der World Indoor Tour.

Bild: Dan Vernon


Als Vorbereitung auf meine erste Hallen-Saison ging es für ein Höhentrainingslager nach Albuquerque (USA). Gemeinsam mit meinem Team, dem Team New Balance Manchester, verbrachte ich vier Wochen in der Höhe. Das Training lief wie gewünscht und so konnte ich einen weiteren sehr guten Trainingsblock absolvieren.

 

Direkt von Albuquerque ging es nach Boston für den New Balance Indoor Grand Prix. Für mich war dies das erste Indoor-Meeting überhaupt und dann sogleich auf der höchsten Stufe, der World Indoor Tour. Nach einem relativ schnellen ersten Kilometer spaltete sich das Feld in zwei Gruppen. An der Spitze zogen die zwei Kenianer vom Feld davon, während das Tempo in der zweiten Gruppe deutlich langsamer wurde. Während dem zweiten Kilometer realisierte ich, dass es in diesem Rennen wohl nicht mehr für eine Zeit unter 7:50.00min reichen wird. Diese Zeit wurde als Limite für die Hallen-Weltmeisterschaften über 3'000m aufgestellt. Der Fokus lag also nun darauf, eine möglichst gute Platzierung zu erreichen. Mit einem Antritt 200m vor dem Ziel konnte ich mich gegen den Rest der Verfolgergruppe durchsetzen und mir den sehr wertvollen 3. Rang sichern. Mit einem schnellen letzten Kilometer, insbesondere mit den letzten 200m, konnte ich nichtsdestotrotz eine Zeit von 7:52.20min realisieren.

 

Von Boston ging es zurück nach Manchester. Während etwas mehr als einer Woche galt es sich wieder an die neue Zeitzone zu gewöhnen und weitere Trainingsreize zu setzen. Denn als nächstes erhielt ich eine Startgelegenheit beim dritten World Indoor Tour Meeting in Düsseldorf. Das PSD Bank Leichtathletik Meeting Düsseldorf 2020 und insbesondere der 3'000m-Lauf wurde unter anderem mit einigen der besten Athleten der Welt besetzt. Wie angesagt, startete das Rennen von Beginn an sehr schnell. Nach einem sehr schnellen ersten Kilometer konnte ich mich dem afrikanischen Schnellzug anheften und so von Runde zu Runde von diesen Weltklasse Athleten profitieren. Als einen Kilometer vor dem Ziel der Kampf um die Weltjahresbestleistung begann, konnte ich leider nicht mehr ganz folgen. Zudem hatte ich während den letzten vier Runden mit muskulären Problemen zu kämpfen. Nichtsdestotrotz konnte ich das Rennen in 7:45.67min beenden und verfehlte den 41-jährigen Schweizerrekord von Markus Ryffel nur um gut 1.2 Sekunden. Mit dieser Zeit führe ich auch die europäische Saisonbestenliste an.

 

Zwischen diesen zwei Rennen kam leider die Entscheidung vom IAAF, die Hallen-Weltmeisterschaften wegen dem Coronavirus abzusagen. Obwohl ich also zum ersten Mal eine Limite für die Weltmeisterschaften unterbieten konnte, werden es noch nicht meine ersten Weltmeisterschaften werden. Die Absage der Weltmeisterschaften hat nun zur Folge, dass ich keine weiteren Hallen-Wettkämpfe bestreite. Da ich zudem noch muskuläre Probleme habe, bietet sich diese Pause sehr gut an. Danach werde ich mit dem Aufbau für die Sommersaison beginnen. Mit viel Selbstvertrauen und Vorfreude blicke ich nun der Olympia-Saison entgegen.